BRAWA 48573 - H0 Spitzdachwagen F FS, 2er-Einheit
Vorbildinformation
In den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts begann sich der Straßenverkehr zu einer spürbaren Konkurrenz des Warentransports auf der Schiene zu entwickeln. Außerdem waren die sehr langsamen Güterzüge den Bemühungen um eine Steigerung der Reisegeschwindigkeit von Schnellzügen im Weg. Daher unternahmen mehrere europäische Bahnverwaltungen Versuche, die Durchschnittsgeschwindigkeit ihrer Güterzüge zu erhöhen. Hierzu waren auch Investitionen in einen Wagenpark nötig, der die höheren Geschwindigkeiten lauf- und bremstechnisch bewältigen konnte. Die italienischen Staatsbahnen (FS) beschafften daraufhin Wagen in genieteter Ganzmetallbauweise, die durch einen Radstand von 6,10 m bei sehr kurzen Überhängen auffielen. Die DRG beschritt in Deutschland einen ähnlichen Weg und entwickelte den Ghs „Oppeln“, der einen Radstand von 6,00 m aufwies. Charakteristisches Merkmal der gedeckten italienischen Wagen war das Spitzdach, das bis auf wenige Ausnahmen zur Anwendung kam. Weniger auffällig, aber ebenso typisch war die Verwendung von I-Profilen für den Langträger. Die Radsätze liefen in Gleitlagern und stützten sich je nach Bauart über ein, zwei oder sogar drei Federpakete ab.
Eine der Hauptaufgaben dieser Fahrzeuge war der Transport von Obst und Gemüse in ganz Europa. Daher besaßen die meisten Wagen in Bodennähe verschließbare Lüftungsöffnungen in den Seiten- und Stirnwänden. Von diesen wurden von 1937-46 über 17000 Stück mit und ohne Bremserhaus als Gattung F in Dienst gestellt. Oft liefen sie als Ganzzüge über Brenner und Gotthard bis zu den Nordseehäfen. Weitere 4400 Wagen, die sich durch nur einen seitlichen Lüftungsschieber unterschieden, entstanden zwischen 1942 und 1946. In den Fünfzigerjahren wurden insgesamt 3700 Wagen beider F-Varianten in den gemeinsamen EUROP-Wagenpark eingestellt. Dieser erlaubte den Mitgliedsbahnen die Behandlung fremder Wagen als ob es ihre eigenen wären. Nur zur Unterhaltung mussten sie in ihr Heimatland zurückkehren. Bis in die Achtzigerjahre und damit fast über ein halbes Jahrhundert war ein alpenquerender Güterzug ohne Spitzdachwagen fast undenkbar, selbst Ende der Neunziger wurde noch in so manch deutschem Rangierbahnhof ein Exemplar gesichtet. Eine identische Fahrwerkskonstruktion diente als Grundlage für den Eiskühlwagen der Gattung Hg. Auch er wies das charakteristische Dach sowie auf jeder Seite eine zweiflüglige Laderaumtür und zwei Öffnungen zum Befüllen mit Trockeneis auf. Von den Hg entstanden ab 1938 1490 Stück, nach dem Zweiten Weltkrieg wurden nochmals über 1000 gebaut, die als Neuerung Rollenlager besaßen. Auch die Kühlwagen kamen vorzugsweise über die Alpen – auf vielen zeitgenössischen Fotos künden lange Reihen im Hamburger Hafen davon. Allerdings sank ihr Stern bereits in den Siebzigerjahren – in großen Stückzahlen beschaffte die FS den UIC-Standard I.
Modelldetails
Filigrane Nachbildung der Radlager
Frei stehende Tritte
Originalgetreuer Nachbau des Unterbodens
Räder auch innen profiliert
Kurzkupplungskinematik nach NEM
Präzise Bedruckung und Lackierung
Fein gravierte Nieten
Vorbildgerechte Doppelfederpakete
Technische Details
Länge über Puffer: 210 mm
Kurzkupplungskinematik: eingebaut
AC Radsatztausch: möglich
AC Radsatz: BRAWA-Bestell-Nr. 2187
Eigenschaften:
Hersteller: | BRAWA |
Artikelnummer: | 48573 |
Stückzahl: | Set aus 2 Güterwagen |
EAN: | 4012278485737 |
Spur: | H0 |
Maßstab: | 1:87 |
Baureihe: | Güterwagen Spitzdachwagen F / Hg |
Betriebsnummer: | 1139 380 / 1135 341 |
Bahngesellschaft: | FS |
Land: | IT |
Epoche: | III |
Radsatztausch: | ja - möglich |
AC Radsatz: | BRAWA-Best.-Nr. 2187 |
Stromsystem: | DC |
Betriebsmodus: | DC Analog |
Länge über Puffer: | 210 mm |
Kupplung: | Schacht NEM 362 mit KK-Kinematik |
Altersempfehlung: | ab 14 Jahren |
WEEE-Nr.: | DE14862574 |